Popcorn
eine der ganz besonderen Art ist gegangen...
Popcorn kam vor gut einem Jahr zu mir, eigentlich Abgabe wegen Umzug, aber es stellte sich dann heraus, dass sie und ihre Freundin Mable aus etwas "suboptimalen Haltungsbedingungen" kamen. Während die liebe, schmusige Mable immer mit nach draußen genommen wurde war Popcorn von Anfang an eben weniger nett und schmusig und mußte so viel Zeit alleine zuhause im Käfig verbringen, während Mable mit der Halterin unterwegs war... Was das für die dominante, extrem revier- und rudelbezogene Popcorn bedeutet haben mag, nicht nur alleine im Käfig zu sitzen zu müssen, sondern auch ständig mit fremden Gerüchen etc. konfrontiert zu werden, kann man sich wohl nur teilweise vorstellen...
Und so zeigte sich schnell, dass eine Weitervermittlung dieser schwierigen Ratte kaum möglich sein dürfte und so blieben Popcorn und Mable bei mir und gründeten mit den 2 verbliebenen Ärzten und den einzeln übrig gebliebenen da Vinci das berüchtigte Psychorudel...
Abgesehen davon, dass Popcorn sich eben nicht anfassen ließ und teilweise schon das Öffnen des Käfigs mit heftigen Beißattacken quittierte, lebte sie sich in ihrem neuen Rudel und in dem großen Pax relativ schnell ein - ließ man sie in Ruhe, war sie zufrieden, versuchte man, sie herauszunehmen etc. waren immer wieder große Aufregung und Bißverletzungen die Folge (teilweise auch im Rudel, weil Popcorn dann mit ihren Attacken gar nicht mehr schaute, ob sie Mensch oder Ratte erwischte) - und so ließ ich sie halt in ihrem Rudel in Ruhe und wir kamen gut miteinander aus das Rattenzimmer ermöglichte mir, sie in den Auslauf zu lassen, ohne gezwungen zu sein, sie wieder in den Käfig zu setzen - der Auslauf des Psycho-Rudels war eben dann zu Ende, wenn Popcorn von alleine wieder in den Schrank gegangen war
Anfang des Jahres fand ich dann bei Popcorn einen Tumor an der Milchleiste und so starteten wir das Abenteuer erster Tierarztbesuch... Der Tumor wuchs relativ schnell und aufgrund der besonderen Persönlichkeit von Popcorn und der Größe des Tumors entschieden wir gegen eine OP, an eine Nachsorge bei ihr wäre ja kaum zu denken gewesen, im Ernstfall Medis geben zu müssen oder gar Wundspülungen durchzuführen wäre einfach nicht zu realisieren gewesen
Aus einem Tumor wurden 2, die langsam miteinander verwachsen sind, am Ende waren beide weit mehr als hühnereigroß, das Gewicht der Tumore holte irgendwann das Gewicht der übrigen Popcorn fast ein. Mit der Krankheit wurde sie etwas handlicher, ruhiger war sie jedoch bis ganz zum Schluß nicht. Sie hatte trotz ihrer Einschränkungen in der Bewegung ihr Rudel immer noch fest im Griff, verteidigte ihre Maiskolben erfolgreich gegen die anderen und alles in allem machte sie es uns 5 Monate lang sehr schwer, eine Entscheidung zu treffen... Für eine OP war es zu spät - und die Situation mit ihr immer noch zu schwierig, fürs Einschläfern war sie zu fit, zu munter, trotz ihrer riesigen Tumore einfach "zu gesund"...
Letzte Woche war dann ihre Zeit gekommen. Innerhalb weniger Tage hat sie abgebaut, wenig gefressen, sich kaum noch bewegt und so war der Zeitpunkt gekommen, sie über die RBB gehen zu lassen. Sie hatte noch ein halbes Jahr, in dem es ihr trotz der Krankheit wirklich gut gegangen ist - und für diese Zeit für sie und mit ihr bin ich sehr dankbar.
Popcorn, mein Poppy-Mädel, lass es Dir gut gehen, Bela B. und da Vinci freuen sich sicher, dass Du wieder bei ihnen bist.
Rodriguez, Mable und ich vermissen Dich ganz schrecklich, es ist so ruhig geworden ohne Dich